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EBEL-Playoff-Rennen 2020: Wer kommt in die Top 5?

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Kurz vor Ende des EBEL-Grunddurchgangs 19/20 ist noch keines der 11 Ligateams fix in der Pickround und damit in den heurigen Playoffs. 8 Mannschaften haben noch die Möglichkeit sich über den Grunddurchgang für die heißeste Phase der Saison zu qualifizieren. Die Dornbirn Bulldogs, die Innsbrucker Haie und Fehervar AV19 haben keine Chancen mehr in die Top 5 zu kommen und können sich schon auf die Qualificationround vorbereiten.

Hier die aktuelle Tabelle (Stand: 11.1.2020) und Ausgangsposition für die letzten Runden des Grunddurchgangs der österreichischen Eishockeyliga:

Rang Team P OSP OP max. P
1. Red Bull Salzburg 70 6 Sp. 18 88
2. spusu Vienna Capitals 68 5 Sp. 15 83
3. KAC 59 6 Sp. 18 77
4. Liwest Black Wings Linz 59 5 Sp. 15 74
5. Orli Znojmo 57 5 Sp. 15 72
6. HCB Südtirol 57 4 Sp. 12 69
7. Panaceo VSV 53 6 Sp. 18 71
8. Moser Medical Graz 99ers 52 6 Sp. 18 70
9. Fehervar AV19* 48 3 Sp. 9 57
10. TWK Innsbruck Haie* 31 4 Sp. 12 43
11. Dornbirn Bulldogs* 24 4 Sp. 12 36

OSP = Offene Spiele | OP = Offene Punkte | max. P = maximale Punkte
*Keine Chance mehr auf die Pickround

Wer hat die besten Chancen auf den CHL-Startplatz und Platz 1 des EBEL-Grunddurchgangs? Welche Teams holen sich die übrigen 4 Fixplätze in den EBEL-Playoffs und der Pickround? Wir sehen uns die Ausgangslage für jede Mannschaft an.

Red Bull Salzburg: Playoffs nur Formsache

Offene Spiele: Linz (A), Graz (H), Znojmo (A), Klagenfurt (H), Fehervar (A), Villach (H)

Die Salzburger lachen schon sehr lange von der Tabellenspitze. Nur 1 Punkt aus 6 Spielen fehlt den Bullen noch um die EBEL Playoff-Teilnahme zu fixieren. Ungeachtet der Gegner sollte das für sie keinerlei Problem darstellen. Im Spitzenspiel gegen die Vienna Capitals letzten Freitag sicherten sie die Tabellenführung ab und bleiben weiterhin Favorit auf den ersten zu vergebenden CHL-Startplatz. Mit 2 Punkten Vorsprung auf die Caps wird die CHL und die maximalen Bonuspunkte für die Zwischenrunde wohl das obersten Ziel für die letzten 3 Heim- und Auswärtsspiele der roten Bullen sein. Im Moment spricht ob der bisherigen Konstanz alles dafür.

spusu Vienna Capitals: Keine Playoffs ohne die Wiener

Offene Spiele: Villach (H), Graz (A), Bozen (H), Klagenfurt (A), Innsbruck (H)

Erst einmal in der Vereinsgeschichte haben die Vienna Capitals die Playoffs verpasst. Die aktuelle Lage zeigt 2 Punkte Rückstand auf Salzburg mit einem Spiel mehr. Dazu kommt die Niederlage im Spitzenspiel, wodurch Platz 1 und die CHL-Qualifikation doch in weite Ferne gerutscht sind. Dennoch fehlen den Vienna Capitals auch nur noch 3 Punkte, um sich für die EBEL-Playoffs zu qualifizieren. Angriff auf den 2. Platz könnte vom KAC kommen. Mit einem offenen Duell in Klagenfurt und noch 6 statt 5 offenen Spielen könnte der KAC den Wienern noch gefährlich werden. Dennoch sollte den Gelb-Schwarzen der 9-Punkte-Vorsprung für die übrigen Spiele genügen und mit ein bisschen Glück und Mithilfe von anderen Teams schaut am Ende sogar noch Platz 1 im EBEL-Grunddurchgang heraus.

KAC: Beste Karten im heißen Kampf

Offene Spiele: Znojmo (H), Fehervar (A), Innsbruck (H), Salzburg (A), Wien (H), Linz (A)

Ab hier wird der Kampf und die 5 offenen Playoff-Plätze richtig heiß. Mit 11 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze scheint dieser Zug abgefahren. Von hinten rauschen aber gleich mehrere schnelle Züge an. Und für die Kärntner könnte es richtig schwer werden. 4 der 6 übrigen Spiele sind gegen die aktuellen Top 5 Mannschaften der Liga. Das Positive daran: Gegen die guten Teams hat man sich stets leichter getan und einen Weg gefunden zu gewinnen. Trotz vieler Ausfälle beim Klagenfurter AC konnte man sich immer auf seine Defensive verlassen und hatte auch mit schlechter Scoring Effiency eine Chance auf den Sieg. Das baldige Comeback von Nick Petersen könnte ebenso seinen Teil dazu beitragen. Es wäre eine Überraschung, wenn der amtierende Meister die vorzeitige Playoff-Qualifikation nicht schaffen würde.

Liwest Back Wings Linz: Mit weniger Gegentoren in die EBEL-Playoffs

Offene Spiele: Salzburg (H), Bozen (A), Graz (H), Dornbirn (A), Klagenfurt (H)

Die Liwest Black Wings Linz sind punktegleich mit dem KAC, haben aber bereits ein Spiel mehr gespielt. Die Linzer sind aktuell sehr schwer einzuschätzen. Ihre Leistungen ähneln einer Achterbahnfahrt. Vor allem in der Defensive scheint es oberste Priorität zu sein den Zuschauern so viele Tore wie möglich zu zeigen. Das zeigte nicht nur der Gegentordurchschnitt von 4,8 in den letzten 10 Liga-Spielen. Mit der Verpflichtung von Torhüter Jeff Glass will man dem überspielten David Kickert mehr Pausen geben, um zur Form vom Saisonanfang zurückzukommen.

Doch damit wird es nicht getan sein. Neben Tabellennachzügler Dornbirn muss man auch gegen die Top-Teams aus Salzburg und Klagenfurt ran. Gegen beide können sich die Black Wings aber ihre Chancen ausrechnen. Der KAC hat bis jetzt nur ein Duell gegen Linz im Penaltyschießen gewonnen. Gewinnt man das heutige Duell gegen die Red Bulls, konnten beide Teams je zwei Mal gegeneinander gewinnen. Hauptentscheidend werden aber die direkten Duelle um die EBEL-Playoff-Plätze mit Bozen und den vom Verletzungsteufel geplagten Grazern sein.

Orli Znojmo: Gute Ausgangslage, schwere Gegner

Offene Spiele: Klagenfurt (A), Salzburg (H), Villach (A), Graz (H), Bozen (A)

Für Znojmo wird es spannend. Aktuell sitzt man am goldenen 5. Platz, ist punktegleich mit dem Sechstplatzierten Bozen, hat jedoch ein Spiel mehr offen. Doch können die Südmähren dieses eine Spiel nutzen? Es wird schwierig. Gegen Klagenfurt und Salzburg waren die 3 bisherigen Saisonduelle immer eng. Lediglich ein Tor machte gegen KAC jeweils den Unterschied, wobei das letzte Duell sogar mit 6:5 gewonnen werden konnte. Bei Salzburg sieht es ähnlich aus. Die Adler aus Znojmo haben somit gute Chancen in beiden Duellen Punkte einzufahren. Der VSV war bisher sogar so etwas wie ein Lieblingsgegner der Tschechen (alle 3 Spiele ohne Punkeverlust gewonnen). Jetzt kommt jedoch das große Aber: Weder gegen die 99ers noch gegen die Füchse aus Bozen konnte man bisher auch nur ein Spiel gewinnen. Zusätzlich gab es gegen Bozen zu Saisonbeginn mit 9:0 die bisher höchste Niederlage der Spielzeit.

HCB Südtirol: 4 Spiele für die Playoffs

Offene Spiele: Linz (H), Villach (H), Wien (A), Znojmo (H)

Große Chancen es aus eigener Kraft in die Playoffs zu schaffen, sollte man den Bolzano Foxes nicht zurechnen. Mit nur 4 verbleibenden Möglichkeiten haben sie von allen Teams, die noch im Rennen sind, die geringste Anzahl an offenen Spielen. Mit dabei ein Duell gegen Lieblingsgegner Znojmo, aber auch gegen den Angstgegner der Saison Wien. Auch gegen Villach und Linz ist es alles andere als eine „g‘mahte Wies‘n“. Für die Füchse aus Südtirol spricht, dass man nicht nur den KAC mit 0:1 aus der Klagenfurter Messehalle geschossen hat, sondern auch Red Bull Salzburg zu Jahresbeginn schlagen konnte. Die geringe Anzahl an Gegentoren zeigt, dass Goalie Leland Irving sowie die Bozner Defensive aktuell in guter Form sind. Mit den Inputs von Neo-Coach Greg Ireland und etwas „Beton“ in der Spielweise, kann sich aber auch Bozen noch in die Top 5 schummeln.

Panaceo VSV: Mit der Achterbahn in die Playoffs?

Offene Spiele: Wien (A), Dornbirn (H), Bozen (A), Znojmo (H), Innsbruck (A), Salzburg (A)

Die Villacher haben 4 Punkte Rückstand auf den 5.-Platzierten Znojmo mit einem Spiel weniger. Kein Ding der Unmöglichkeit, vor allem weil man noch ein direktes Duell gegen die Tschechen offen hat. Der VSV hat heuer schon gezeigt, dass sie eine Top-5-Mannschaft sein können und jedes Team für sie schlagbar ist. In den letzten Wochen ist der Motor jedoch immer wieder ins Stottern gekommen oder sagen wir er war ab und zu verstopft. Eine Playoff-Quali hängt hauptsächlich von der Laune der Villacher, die sie in den offenen Spielen an den Tag legen, ab. Hinzu kommt noch Top-Goalie Maxwell, der den Blauen in vielen Spielen eine Chance gibt. Realistisch gesehen ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass der VSV in allen übrigen 6 Spielen seine Top-Leistung abrufen kann.

Moser Medical Graz 99ers: Mit langer Verletztenliste in die Playoffs?

Offene Spiele: Innsbruck (H), Salzburg (A), Wien (H), Linz (A), Znojmo (A), Dornbirn (H)

Nächster Halt / Next stop: Graz, Eishockeylazarett. Wie im Vorjahr schienen die Graz 99ers zu Saisonbeginn alles zu haben, was es benötigt, um ein Top-Team zu sein. Zahlreiche Verletzungen warfen die Grazer jedoch zurück. Alle möglichen Wechselvorgänge wurden bereits verbraucht, womit bei weiteren Verletzungen nicht reagiert werden kann. Ein klarer Nachteil zu diesem Zeitpunkt der Saison.

5 Punkte müssen die Grazer auf Platz 5 aufholen. Wichtig wäre dabei ein Sieg gegen die Adler aus Znojmo. Mit einem offenen Spiel mehr könnte man die Tschechen sogar noch aus eigener Kraft überholen. Trotz der vielen Ausfälle haben die 99ers in den letzten Wochen nicht so schlecht performt und unter anderem den KAC und Bozen geschlagen. Der CHL-Teilnehmer hat immer noch ein gutes Team, das imstande ist gegen jeden zu gewinnen. Wenn sie es schaffen im Endspurt fleißig Punkte zu sammeln und nicht von weiteren Verletzungen geplagt werden, ist ihnen die Qualifikation für die EBEL-Pickround auf Basis der aktuell guten Leistungen durchaus zuzutrauen.

Die ersten 5 Teilnehmer der EBEL-Playoffs

Aufgrund der momentanen Leistungen und Ausgangssituationen schreiben wird dem VSV und dem HCB Südtirol im Rennen um die Top 5 die geringsten Chancen zu. Aus unserer Sicht werden sich neben Salzburg, Wien und Klagenfurt, Linz und Znojmo qualifizieren. Graz könnte einen der zwei mit Siegen im direkten Duell aber noch sehr gefährlich werden. Spätestens am 26. Januar 2020 kennen wir die ersten 5 Teilnehmer der EBEL.

von Daniel Fehringer
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