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Erwartungen ICE HL 2020/21: Womit kann gerechnet werden?

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Am 25. September 2020 soll die ICE Hockey League Saison 2020/21 endlich losgehen. Es wird die erste Saison nach der EBEL mit neuem Namen und bet-at-home als neuen Liga-Sponsor. Doch sind das die einzigen Veränderungen, die auf uns als Hockey-Fans zu kommen? Wohl kaum, denn der Neustart wird unter den aktuellen Umständen ein schwieriger und vor allem unsicherer. Trotzdem wollen wir uns in diesem Beitrag auf das Sportliche fokussieren und uns überlegen, wie das Gesamtbild der IceHL wohl aussehen wird.

Welche Erwartungen können wir von der ICE Hockey League Saison haben? Kommt es aufgrund von Corona und den daraus folgenden Konsequenzen zu einer neuen Rangordnung in der Liga? Sicher ist jedenfalls das der HC Orli Znojmo nicht mehr Teil der Liga sein wird und dafür die Bratislava Capitals ins Boot geholt wurden.

Die großen 3 warten ab

Orientiert man sich an den kolportierten Budgetzahlen der letzten Jahre, kann man Red Bull Salzburg, den Klagenfurter AC und die Vienna Capitals als die großen drei der österreichischen Eishockey-Liga bezeichnen. Sie sind jene Mannschaften, die gemeinsam mit dem HC Bozen das Liga-Geschehen über mehr als 10 Jahre bestimmt haben. Die unsichere Situation bringt jedoch alle Vereine der ICEHL in eine neue Situation, die von der Unsicherheit bestimmt wird. Kann die Saison 2020/21 gespielt werden? Wann geht es los? Wie viele Zuschauer werden in den Hallen erlaubt sein? Wie streng werden die Regelungen in den Stadien sein?

All diese Fragen bewegten die Teams aus Salzburg, Klagenfurt und Wien wohl dazu einmal abzuwarten und den Kader nicht wie gewohnt von Anfang an mit Top-Spielern aufzufüllen. Alle drei setzen vermehrt auf Eigenbauspieler und weniger Legionäre als gewohnt. Bei den Vienna Capitals wanderten einige vom Farmteam der AlpsHL zur Kampfmannschaft, da es in der kommenden Saison keine Zweitmannschaft der Caps geben wird.

Wie viel Eiszeit jeder der Nachwuchscracks wirklich bekommt, wird sich zeigen. Auch Salzburg und der KAC gehen einen ähnlichen Weg, nur dass deren Farmteams bestehen bleiben werden. Sollten die Ergebnisse im Laufe der Saison unzufriedenstellend sein, wird bei allen dreien mit Sicherheit nachgerüstet. Den bisherigen Transferaktivitäten nach dürfte jedoch die oberste Priorität für die Saison 2020/21 wirtschaftliche Sicherheit lauten.

Bozen und Villach wollen es wissen

Den Ergebnissen zu Folge zählt der HC Bozen mit Sicherheit auch zu den großen der Liga, schließlich holte man innerhalb der ersten fünf Jahren Liga-Zugehörigkeit zwei Meistertitel. Dem vermeintlichen Budget nach sind die Bolzano Foxes aber eher Mittelfeld, als Top-Favorit. Ein kurzer Blick auf die Transfers der heurigen Off-Season zeigt aber viel mehr den Titelfavoriten Nummer 1, dessen Kader mit richtigen Krachern gespickt ist. Ähnliches gilt für den VSV, der im Vorfeld der diesjährigen ICE Hockey League Saison 2020/21 Lunte gerochen haben dürfte. Unter Ausnützung des möglichen Legionär-Kontingents von 10 (zwei U22 Legionäre wären noch möglich) sehen die Adler aus Villach eine Möglichkeit auf den Titel.

Doch wie ist das von einer Saison auf die andere möglich? Grund dafür ist einerseits die Zurückhaltung der vermeintlich finanzstarken Teams und andererseits die Corona-bedingten niedrigen Preise am Spielermarkt (Überangebot an Spielern aufgrund zahlreiche Verschiebungen der Liga-Starts). ICE HL Vereine aus dem Budget-Mittelfeld können daher bessere Spieler zu günstigeren Preisen verpflichten, während die größeren Vereine erstmal nur zuschauen.

Viele Fragezeichen beim Rest der Liga

Fehérvár AV19 oder die Graz 99ers können mit ihrem aktuellen Kader wohl im vorderen Mittelfeld zu finden sind, gibt es bei den verbleibenden Teams noch viele Fragezeichen. Der Liga-Neuling aus der Slowakei, die Bratislava Capitals, muss sich erst in der bet-at-home ICE Hockey League beweisen. Auch wenn die Testspiele vielversprechend waren, unterscheiden sie sich vom täglichen Liga-Betrieb. Die Black Wings 1992 (ehemals bekannt unter Black Wings Linz) sind aufgrund der großen Veränderungen im Sommer und dem neuen General Manager Gregor Baumgartner ebenfalls nur schwer einzuschätzen.

Richtig viel verändert hat sich für die Dornbirn Bulldogs und die Innsbrucker Haie im Vergleich zu vorangegangenen Saisonen nicht. Mit ein wenig Glück bei den Neuverpflichtungen und kaum Verletzungen kann es weit gehen. Mit nur etwas Pech geht es genau in die gegenteilige Richtung. Was bleibt sind viele Fragezeichen. Zu den Titelkandidaten zählen die zwei Vereine der ICE Hockey League wohl auch in der Saison 2020/21 nicht. Mehr Informationen über Hockey über den Link.

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von Daniel Fehringer
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