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KAC (Klagenfurter Athletiksport Club) – Alle Details zu den Rotjacken


Inhaltsverzeichnis
1. Geschichte des KAC
2. Stadthalle Klagenfurt – Heimstadion der Rotjacken
3. Größten Erfolge des KAC
4. Kultspieler der Klagenfurter
5. KAC Kader 2020/21


Besucht man Österreichs südlichstes Bundesland, insbesondere im Winter, so wird eines schnell deutlich. Hier ist Eishockey die Sportart Nummer 1! Fußball, ansonsten unangefochten an der Spitze der Beliebtheitsskala, fristet hier eher ein Dasein als Randsportart. Nein, Kärnten ist Eishockey-Territorium, und dessen Hauptstadt ist Klagenfurt, Heimat des österreichischen Eishockey-Rekordmeisters. 

KAC – ein Verein, der auf eine lange Geschichte mit vielen Erfolgen zurückblickt, bis heute aber nichts von seiner Strahlkraft verloren hat. Unzählige Spieler hinterließen beim Verein der ICE Hockey League ihre Spuren am Eis der Klagenfurter Eishalle und prägten damit das heimische Eishockey seit nunmehr fast 100 Jahren.

Vereinsname: Klagenfurter Atheltiksport Club
Standort: Klagenfurt, Österreich
Spitzname: Rotjacken
Vereinsfarben: Rot, Weiß
Meistertitel: 31
Heimstadion: Stadthalle Klagenfurt (4.945 Zuschauer)
Gründungsjahr: 1909
Präsident: Dietmar Krenn
General Manager: Oliver Pilloni
Headcoach: Petri Matikainen
Website: www.kac.at

Geschichte des KAC

Der Klagenfurter Athletiksport Club blickt auf eine lange, wie ebenso ruhmreiche Vergangenheit zurück. Gegründet 1909, fanden die ersten Spiele der Eishockey-Sektion 1924 statt. Zwei Jahre später trat man dem österreichischen Eishockeyverband bei. Der KAC spielt seitdem ohne Unterbrechung in der heimischen Liga. 

1933/34 wurde der ersten Meistertitel gefeiert. Erstmals konnte sich ein Verein gegen die damalige Übermacht der Wiener Clubs durchsetzen. Errungen wurde dieser Erfolg in der nicht überdachten Eisarena in der Glangasse. Trotz erheblicher baulicher Mängel sollte sie auch nach den Wirren des Zweiten Weltkrieg die Heimstätte des KAC bleiben. 

Nach dem Umzug in die Stadthalle Klagenfurt verbesserten sich die Bedingungen. Erstmals standen auch Legionäre für die Rotjacken am Eis. Die verbesserte infrastrukturelle, wie auch sportliche Lage waren Grundlage für den Aufstieg des KAC, der in den Serien-Meistertiteln 1963-1974 gipfelte.  

Der KAC blieb auch in der Folge eine feste Größe im österreichischen Eishockey. Eine zweite Serie an Meisterschaften konnte man von 1984 bis 1988 verbuchen. Danach folgte sowohl für das heimische Eishockey, wie auch den KAC eine schwierige Zeit. Die Liga bestand zum Teil nur aus vier Vereinen, auch die Alpenliga mit Teams aus Italien und Slowenien konnte sich nicht nachhaltig etablieren. Villach, insbesondere aber die VEU aus Feldkirch waren die dominierenden Mannschaften in diesen Jahren. 

In den Jahren danach fand der KAC wieder zu alter Stärke zurück. Nicht zuletzt auch durch die finanzkräftige Unterstützung der „Kaufhaus-Erbin“ Heidi Horten, die als Mäzenin des Vereins auftritt. 2000 und 2001 konnte man die Meisterschaft abermals siegreich beenden. Seit der Gründung der heutigen ICE Hockey League (ehemals Erste Bank Eishockey Liga) im Jahr 2003 sind die Klagenfurter mit vier Meistertiteln und acht Finalteilnahmen die zweiterfolgreichste Mannschaft Österreichs. Den letzten Meistertitel konnte man in der Saison 2018/1019 erringen. 

Stadthalle Klagenfurt – Heimstadion der Rotjacken

Seit 1959 trägt der KAC seine Heimspiele in der Stadthalle Klagenfurt aus. Das Fassungsvermögen betrug ursprünglich 5.500, musste jedoch aufgrund behördlicher Auflagen und damit einhergehender baulicher Maßnahmen auf 4.945 verringert werden.

Die Halle am Areal der Klagenfurter Messe weist eine für ihre Zeit typische Bauweise auf. Viel Holz und klassische Stahlrohrtribünen prägen das Bild in Inneren der von außen wenig auffälligen Spielstätte. Diese Bauweise lässt die Zuschauer jedoch sehr nah am Geschehen teilnehmen. Die Tragekonstruktion führt jedoch dazu, dass nicht von allen Plätzen der vier Tribünen die gesamte Eisfläche einsehbar ist. Die äußeren Stiegen im oberen Rang der Längsseite werden von den Fanclubs dominiert.  

Zahlreiche B-Weltmeisterschaften, sowie Qualifikationsturniere für Olympische Spiele wurden in der Stadthalle Klagenfurt abgehalten. Direkt neben der Stadthalle befindet sich mit der Sepp-Puschnig-Halle eine Trainings- sowie Spielstätte der Nachwuchsteams. 

Die Stadthalle Klagenfurt ist eine der traditionsreichsten Spielstätten des österreichischen Eishockeys. Seit 1977 aber praktisch unverändert entspricht sie jedoch nicht mehr den heutigen Standards. Pläne für einen Neubau der Halle auf 6.400 Plätze („Heidi-Horten-Arena“) gibt es seit Jahren, sind aber bislang gescheitert.  

Größten Erfolge des KAC

Der KAC kann heute auf fast 100 Jahre Geschichte und 31 Meistertitel zurückblicken. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte in den 1930er Jahren, als man als erster Verein die Vormachtstellung des Wiener Eishockeys in Österreich aufbrechen konnte. 1934 besiegte man im Finale den EK Engelmann Wien, ein Jahr später den Wiener-Eislauf-Verein. Keiner anderen Mannschaft außerhalb Wiens gelang es bis 1952 (Innsbrucker EV), den Meistertitel zu erringen. 

Bis heute unerreicht sind jedoch die Jahre 1963 bis 1980. In diesen 17 Jahren konnte sich der KAC 15 Mal zum Meister küren, davon 11 Mal in Folge. Lediglich in zwei Saisonen musste man sich dem ATSE Graz geschlagen geben. In diese Periode fällt auch das international erfolgreichste Jahr des Vereins. 1966 musste man sich erst im Halbfinale des Europapokals der Mannschaft aus Brünn geschlagen geben. 1969 erreichte man sogar das Finale, musste sich aber der übermächtigen Mannschaft von ZSKA Moskau geschlagen geben. Klingende Namen wie König, Kalt, Puschnig, Romauch und Reichel prägten diese Ära. 

Kaum ein Erfolg zählt in der „Hockeytown“ Klagenfurt aber so viel wie ein Sieg im ewig jungen Duell gegen den Erzfeind aus Villach. Insgesamt 329 Mal stand man sich bisher am Eis gegenüber. 170 Duelle konnte der KAC für sich entscheiden. Besondere Brisanz bietet das Kärntner Eishockey-Derby in einer Finalserie. Insgesamt fünf dieser Duelle gab es bislang. In vier davon konnte der KAC den Meisterpokal in die Höhe stemmen. 

Meistertitel Nummer 31 sammelten die Rotjacken im Jahr 2019 nach der Finalserie gegen die Vienna Capitals in die Luft. Die Emotionen nach dem Spiel waren außer Rand und Band.

Kultspieler der Klagenfurter

Die Statistiken und Bestenlisten des KAC sind voll mit klangvollen Name. Jeder der zahlreichen Erfolge des Vereins ist mit Spielern verbunden, die der Mannschaft ihren Stempel aufgedrückt und von den Anhängern in Ehren gehalten werden. Die Helden der frühen Jahre, die Säulen des Serienmeisters oder auch die höchst erfolgreichen Spieler der letzten Jahre, eine eindeutige Auswahl ist wohl unmöglich. An einem Namen kommt man aber nicht vorbei. Sepp Puschnig soll demnach neben Thomas Koch und Jamie Lundmark stellvertretend für all die KAC Kultspieler genannt werden. 

Sepp Puschnig: Der Karawankenbär

Sepp Puschnig ist bis heute einer der erfolgreichsten KAC Spieler aller Zeiten und darf in keinem All-Star Line-Up der Rotjacken fehlen. Insgesamt 299 Mal in 13 Saisonen streifte er das Dress der Klagenfurter über, erzielte dabei 190 Tore und wurde 12 Mal österreichischer Meister. Bereits mit 16 Jahren stand der 1946 geborenen Klagenfurter in der Kampfmannschaft. In der Folge entwickelte sich Puschnig zu einem der besten österreichischen Eishockeyspielern aller Zeiten. 

Aber nicht nur für seinen Heimatverein feierte Puschnig Erfolge. Bei insgesamt 11 Weltmeisterschaften sowie 3 Olympischen Spielen war er Teil der Nationalmannschaft. Trotz zahlreicher Angebote hat Puschnig während seiner Karriere nie für einen anderen Verein gespielt.  

Zahlreiche Ehrungen verdeutlichen die Ausnahmestellung von Sepp Puschnig für den KAC, sowie das österreichische Eishockey. 1997 wurde der Klagenfurter als bislang einzige Österreicher in die IIHF-“Hall of Fame” aufgenommen. 2012 wurde er von einer 20-köpfigen nationalen und internationalen Expertenjury zu Österreichs Eishockey-Spieler des Jahrhunderts gewählt. 

Thomas Koch: Der ewig junge Dauerläufer

Anzahl der Spiele, Anzahl der Tore, Anzahl der Assists, Punkte. In den KAC-Bestenlisten all dieser Werte findet sich ein Name ganz weit oben: Thomas Koch. In insgesamt 21 Spielzeiten stand der gebürtige Klagenfurter für die Rotjacken am Eis. Damit ist er neben Robert Nusser der einzige Spieler, der in vier verschiedenen Jahrzehnten für den KAC antrat.  

Ähnlich wie Sepp Puschnig debütierte auch Koch bereits mit 16 Jahren.  Nach fünf erfolgreichen Jahren folgte Koch dem Ruf aus dem Ausland und wechselte zum schwedischen Verein Lulea HF. Zurück in der Heimat schloss er sich vorerst dem EC Salzburg an, bevor er 2011 wieder in seine Heimatstadt wechselte und dem KAC bis heute treu blieb. Insgesamt neun Meistertitel konnte Koch in seiner bisherigen Karriere feiern, den letzten in der Saison 2018/2019. 

Koch vertrat Österreich bei insgesamt 11 Weltmeisterschaften sowie den Olympischen Spielen 2004. Die Wertschätzung für Thomas Koch zeigte sich auch bei der Wahl zum Most Valuable Player in der Geschichte der International Central European Hockey Liga. Koch gewann diese Wahl vor seinem ehemaligen Teamkollegen Jamie Lundmark. 

https://www.instagram.com/p/CAm1q9xC5DU/

Jamie Lundmark: Der Top-Torjäger

Der KAC verfügt über eine große Anzahl an heimischen Cracks, die man als Kultspieler bezeichnen könnte. Auch an errinerungswürdigen Legionären mangelt es den Klagenfurtern nicht. Der erfolgreichste Torschütze von ihnen lautet seit dem 21. November 2017 Jamie Lundmark.  

Der gebürtige Kanadier trug von 2012 bis 2018 das Trikot der Rotjacken. Sein Arbeitsnachweis in diesem Zeitraum ist beeindruckend. 335 Spiele, 140 Tore, 163 Assists. Lundmark, der 1999 an 9. Stelle von den New York Rangers gedraftet wurde bleibt den Anhängern des KAC aber nicht nur wegen seiner Statistik in Erinnerung. In den sechs Jahren seines Schaffens drückte er der Mannschaft durch seinen Spielstil und seine stets faire und professionelle Einstellung seinen Stempel auf.  

Nach dem Playoff-Aus des KAC gegen Bozen in der Saison 2017/2018 beendete Jamie Landmark mit 37 Jahren seine Karriere. Die Fans dankten es ihm mit einer emotionalen Abschiedsfeier sowie dem zweien Platz in der Wahl zum Most Valuable Player in der Geschichte der ICEHL. Der Verein verabschiedete den Kanadier mit der Jamie Lundmark Night in die Eishockey Pension.

Der KAC Kader 2020/21 in der ICEHL

Der KAC setzt mit dem Finnen Petri Matikainen als Headcoach in der ICE HL Saison 2020/21 auf den nachfolgenden Spielerkader. Als Co-Trainer Juha Vuori, ebenfalls ein Finne, neu nach Klagenfurt geholt.

Tor

  • Sebastian Dahm, Torhüter – Dänemark, 28. Februar 1987
  • David Madlener, Torhüter – Österreich, 31. März 1992
  • Florian Vorauer, Torhüter – Österreich, 9. Dezember 1999
  • Jakob Holzer, Torhüter – Österreich, 2. Dezember 1998

Verteidigung

  • David Fischer, Verteidiger – USA, 19. Februar 1988
  • Blaz Gregorc, Verteidiger – Slowenien, 18. Januar 1990
  • Michael Kernberger, Verteidiger – Österreich, 24. Januar 1997
  • David Maier, Verteidiger – Österreich, 12. Januar 2000
  • Martin Schumnig, Verteidiger – Österreich, 28. Juli 1989
  • Kele Steffler, Verteidiger – Österreich/USA, 5. September 1998
  • Steven Strong, Verteidiger – Österreich/Kanada, 16. Februar 1993
  • Clemens Unterweger, Verteidiger – Österreich, 1. April 1992
  • Niklas Würschl, Verteidiger – Österreich/Schweden, 28. August 1999

Stürmer

  • Johannes Bischofberger, Stürmer – Österreich, 13. Juli 1994
  • Manuel Ganahl, Stürmer – Österreich, 12. Juli 1990
  • Manuel Geier, Stürmer – Österreich, 8. Januar 1988
  • Stefan Geier, Stürmer – Österreich, 8. Januar 1988
  • Lukas Haudum, Stürmer – Österreich, 21. März 1997
  • Thomas Hundertpfund, Stürmer – Österreich, 14. Dezember 1989
  • Thomas Koch, Stürmer – Österreich, 17. August 1983
  • Nikolaus Kraus, Stürmer – Österreich, 21. November 1996
  • Daniel Obersteiner, Stürmer – Österreich, 2. Februar 1998
  • Nick Petersen, Stürmer – Kanada, 27. Mai 1989
  • Dennis Sticha, Stürmer – Österreich, 5. August 1998
  • Rok Ticar, Stürmer – Slowenien, 3. Mai 1989
  • Marcel Witting, Stürmer – Österreich, 23. September 1995
  • Samuel Witting, Stürmer – Österreich, 14. Januar 1998
  • Matt Fraser, Stürmer – Kanada, 20. Mai 1990

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